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17. Grimnitzer Glastage

30. Juli bis 4. August 2024

täglich von  11.00 bis 17.00 Uhr

Eintritt: 3,50 € | bis 14 Jahre frei

 

Unser diesjähriges Motto: glasklar.

 

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Öffnung der Glaswerkstatt
Pfingsten in der Glashütte
18.-20. Mai 2024
jeweils 11-17 Uhr
 

Ausstellung, Verkauf, Vorführungen, Besichtigung Kellergewölbe der Burg

 

Eintritt: 3,50 € | bis 14 Jahre frei

 

 

 

 

So finden Sie uns: hier Link für Anfahrt 

Glaskunst trifft LiveMusik
Glaskunst trifft Live-Musik

3. August 2024 von 19 bis 22 Uhr

 

Freuen Sie sich auf einen musikalischen Abend mit akustischem Independent-Rock der Gruppe „Any Tuesday“. Die eigens interpretierten Cover-Songs der Musiker, darunter drei Glaskünstler aus Lauscha, zeigen ein Mal mehr, wie nahe die Glas- und Musikkunst beieinander liegen.

Eintritt: 10 Euro.
Anfragen unter e

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Geschichte der Grimnitzer Glashütten

Der Bedarf an Glas stieg im 17. Jahrhundert in Europa enorm an. Der Adel, aber auch das wohlhabende Bürgertum, wollten ihre Getränke nicht mehr aus Zink-, Keramik- und Holzbechern zu sich nehmen, sondern die Gefäße durch Glas ersetzen. Für die zunehmende Bautätigkeit wurden Fensterscheiben gebraucht. Das Glas wurde in großen Portalen auch zur Repräsentation benötigt.

 

So wurden in der Mark Brandenburg, dazu gehörten die Uckermark, die Prignitz, die Altmark und die Neumark in der Zeit von 1601 bis 1792 in 60 Orten 70 Glashütten gebaut und betrieben. Die erste Hütte in der Mark Brandenburg wurde 1575 am Fuße der Askanierburg in Grimnitz gegründet. Der Kurfürst Johann Georg hielt sich häufig auf der Burg zur Jagd und zu Verhandlungen auf. Sein Leibarzt, Apotheker und Alchimist Leonhard Thurneysser, der sich gemeinlich im Hoflager aufhalten musste, nutzte die Zeit in Grimnitz, eine Glashütte errichten zu lassen, welche nach seinen Zeichnungen und Angaben entstand. Dafür wurden ihm seine Kenntnisse über die Färbung des Glases nützlich.

 

Thurneysser war ein weltweit gereister Mann und brachte vor allen Dingen aus Arabien die Fähigkeit mit, auf Glas mit Metallpulver als Emaille farbige Bilder und Wappen aufzutragen. Die Hütte lieferte unter seiner Leitung besseres und weißeres Glas als vorher. Aus dieser Zeit sind drei Deckelgläser mit den Jahreszahlen 1584, 1577 und 1582 bekannt. Sie sind also in der ersten Brandenburgischen Hütte hergestellt.

 

Im Frühjahr 1601 war Planungsbeginn einer Hütte auf dem Gebiet der heutigen Stadt Joachimsthal. Im November des gleichen Jahres wurde sie als "eine neue Glashütte zu Grimnitz" fertiggestellt. Am 2. Januar 1604 schlug der Ofenmeister Hans vor, einen zweiten Ofen mit verbesserter Konstruktion zu bauen und die erste Hütte nur auszubessern. Im Bericht des Ofenmeisters auf das Dekret des Kurfürsten Joachim Friedrich heißt es vom 17. März 1601: "..der newe Glass und Kühloffen uf künftigen Dienstag fertig bekommen werde, in der newen Hütte  aber, darin Martin Friedrich sein Losament (Anm.: vom Französischen Logement (=Wohnung), wurde bis ins 18. Jahrhundert allgemein eine Wohnung genannt), weil er den einen gantz und gar weggebrochen und den anderen stehen und etwas ausbessern lassen, damit so jemand Frembdes hierher kommen möchte um Wochen oder etliche, wo fern es unserem gnädigsten Kurfürsten und Herrn gnedigst gefiele, darin arbeiten köndte." Gemeint waren die angeworbenen böhmischen Glasbläser. Es ist also schriftlich belegt, dass im Jahre 1604 zwei Öfen neben einander produzierten.

 

Die Hüttensiedlung reichte aber nicht aus, die böhmischen Familien aufzunehmen und eine notwendige Infrastruktur zu schaffen. Deshalb rief Kurfürst Joachim Friedrich zum 1. Januar 1604 das Stadtrecht für Joachimsthal aus. Folgend siedelte sich notwendiges Handwerk für die Hütten an, auch Bäcker und Fleischer. Die Stadt Joachimsthal verdankt seine Gründung ausschließlich der Glasbläserei. 1607 wurde die Kirche eingeweiht und danach, am 28. März 1607, das Joachimsthaler Gymnasium gegründet. Diesem wurde die Verwaltung der Stadt übertragen.

 

Der zweite Ofen arbeitete bis 1607. "Wegen übermäßiger Verwüstung der Wildbahnen und Heyden und aus anderen mehr bewegenden Ursachen" wurde die Hütte nach Marienwalde in der Neumark verlegt.

 

Zusammenfassung kurfürstlicher Glashütten im heutigen Joachimsthal:

I   Glashütte von 1575 bis 1584

II  Glashütte von 1601 bis 1604

III Glashütte von 1603 bis 1607

 

Produziert wurde allerlei schönstes, künstlerisches und gutes Glaswerk. Besonders Trinkgläser, Humpen, Pokale und mit gemalten Fürstenwappen, Weinkrüge, Harngläser und Schröpftöpfe sowie durchsichtige Scheiben.

 

Nach 1607 trat durch den 30-jährigen Krieg in der Mark Brandenburg eine größere Pause ein. Die Produktion in Marienwalde reichte nicht, um den Bedarf zu decken. Dazu waren auch die Transportwege zu lang. Deshalb wurde 1655 in der Nähe des Grimnitzsees eine neue Hütte gebaut, die jedoch 1675 von Schwedischen Truppen zerstört wurde. Erst 1682 wurde an der gleichen Stelle eine neue Hütte gebaut, die bis 1721 betrieben wurde. Die Produktion wurde wegen Feuergefahr und Alterung aufgegeben.

 

Zusammenfassung der kurfürstlichen, später preußischen, Hütten in Althüttendorf:

IV Glashütte von 1655 bis 1675

V  Glashütte von 1682 bis 1721.

 

Nachdem die neue, 1721 gegründete Hütte, 1745 die Produktion einstellte, entstand im gleichen Jahr weiter nordöstlich eine weitere Hütte. Zunächst entstand nur eine kleine Hüttensiedlung im heutigen Neugrimnitz. Die Arbeiter wohnten weiter in der Siedlung der alten Hütte und mussten zu Fuß oder Pferd den Weg in die neue auf sich nehmen. Daraus entstand der Ortsname Althüttendorf. Das Dorf liegt heute etwa drei Kilometer von Joachimsthal entfernt am Grimnitzsee.

 

Die neue Hütte entstand weiter östlich zwischen dem alten Hüttendorf und dem späteren Vorwerk Neugrimnitz, wieder in der Nähe des Grimnitzsees. Sie produzierte bis 1745. Verlegt wurde diese Hütte vom Pächter Krause in das von ihm erworbene Vorwerk. Diese Hütte arbeitete bis 1792.

 

Damit endete die Geschichte der Grimnitzer Glashütten, die fast zwei Jahrhunderte die Wirtschaft in der Region bestimmten. Abgelöst wurde die Periode der Waldglasproduktion durch Hütten in der Nähe der größeren Städte. Heizmaterial änderte sich von Holz auf Torf, später auf Steinkohle und Gas.

 

Zusammenfassung der preußischen Glashütten

VI  Glashütte Neugrimnitz von 1721 bis 1745

VII Glashütte Neugrimnitz von 1745 bis 1792.

 

Produziert wurden Flaschen, Trinkgläser, Apothekenflaschen, Fensterglas, Schnapsflaschen, bemalt mit Emaillefarben in volkstümlicher Manier.

 

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